Am 24. Dezember kommt Kertasníkir, der Kerzendieb, und isst eure Kerzen. Er ist der Letzte der dreizehn isländischen Weihnachtskerle, den Söhnen der kinderfressenden Riesin Gryla und des faulen, aber friedlichen Leppaludi. An den dreizehn Tagen vor Weihnachten kommen sie der Reihe nach aus den Bergen herunter – ursprünglich schickte Gryla sie aus, um ungezogene Kinder für ihren Kochtopf zu rauben. Da sie jedoch das Gemüt ihres Vaters haben, wurden sie mit der Zeit zu den Freunden der Kinder. Heute stibitzen sie etwas Essbares oder spielen den Menschen einen Streich. Zum Ausgleich hinterlassen sie kleine Geschenke in den Schuhen braver Kinder. Den Ungezogenen hinterlassen sie eine Kartoffel – was immer noch besser ist, als im Kochtopf zu landen. Obwohl die Kerzen heute nicht mehr aus essbarem Talg bestehen, findet man hin und wieder doch noch eine mit Kertasníkirs Bissspuren.